camino abierto 

 

offene wege  - politische und gesellschaftliche reflexionen

 

 

Als ich im März 2020 in den ersten Tagen des Lockdowns durch den ohnehin dünnbesiedelten Nordwesten der Insel La Palma fuhr, und der Raum um mich sich entleerter anfühlte als ohnehin, tauchte das Wortbild "camino abierto" in mir auf - Offener Weg.

Mit der Begrenzung des Äußeren durch den Lockdown, entstand in mir ein realer Raum, der über diesen äußeren Raum hinausgeht. Es ist ein Raum, der Innen und Aussen gleichermaßen umfasst. Keine Trennung mehr sondern das Ausbrechen aus der Dualität in die Eine Existenz, Hier und Jetzt und Alles.   

 

 

So macht alles Sinn! 

 

Der eine Ton und die Melodie die gerade geboren wird.

Das eine Wort aus dem Herzen gesprochen, das alles bedeutet.

Das Leben das sich entfaltet, weil es nicht anders kann.

Die Liebe, die das Undenkbare zulässt. 

Die Tränen die sich verwandeln in lebendige Ströme innerer Gewissheit allen Seins.

Der Widerstand der das Verbrechen aufdeckt, und damit sein Ende besiegelt.

Das Lachen, das zurücklächelt, weil es sich erkennt.

 

alwin im April 2020  / Aktualisiert July 2024 

 

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Gastbeitrag  von Franz Debzer vom 30.7.2024
Der Wind und Wir
 
Ich wurde vom Wind hin und hergetragen wie trockene Spreu oder Blätter, die von einem Baum fallen. Es war sogar so, dass ich nicht wußte, ob der Wind auf mir ritt oder ich auf dem Wind.
Liezi, Taoistischer Philosoph, 5. Jahrhundert vor Christus 
Narren und Weise reden so. Kinder und Alte auch. Kinder, weil sie noch nichts, Alte, weil sie nichts mehr zu verlieren haben. Alle andern, die Brauchbaren und Vernünftigen, die Erwerbstätigen, Angestellten und Abhängigen, die Chefs und die Knechte, alle, die noch etwas wollen, sollen oder müssen, können sich solche wundersamen Fantasien nicht leisten. Sie bekämen es auch gar nicht hin, weil es dazu einer geistigen Weite und Seelentiefe bedarf, die man in keiner Anpassungs- oder Aufstiegsfortbildung findet.
Eine Welt, wo der Wind und wir nicht mehr miteinander reiten, spielen und toben können, ist grau, schal und armselig bis dort hinaus. Vor zwei Jahren habe ich den Philosophen Jochen Kirchhoff vorgestellt - in wenigen Tagen wird er 80 - , der im Corona-Untersuchungsausschuss mit Temperament und Nachdruck schilderte, in welch grausam eindimensionales, tristes, lebe- und liebeleeres Dasein wir geraten sind. Und dass wir diese von einer verkorksten Wissenschaft und elitären Psychopathen regierte Welt auch noch für normal und die einzig mögliche halten. Weiter hieß es da:
Die gekauften Experten von heute sitzen am Ende einer Spirale, die mit der kopernikanischen Wende die Entzauberung von Gott und Welt eingeläutet hat. Sie testen, prüfen, messen, zählen und wägen uns auf jede nur erdenkliche Weise. Sie schicken uns in die Kliniken, kabeln uns an Maschinen und Messgeräte und diagnostizieren und therapieren unseren „Fall“, ohne uns auch nur ins Gesicht gesehen zu haben. Sie impfen „alle Menschen auf der Welt“ ohne Rücksicht auf deren Person und Individualität. Kahlschlag, tabula rasa. Das ist Massenwahn, kollektive Psychose. 
 
Wind und Sonne, und wenn sie könnten Mond und Sterne ebenso, werden dazu vergattert, Leistung zu bringen, die Wertschöpfung zu steigern und Milliardeninvests in schwarze Zahlen umzuschreiben. Die Sonne, die liebe Sonne, scheint in Witznitz/Sachsen auf den größten Solarpark Europas mit einer Fläche von 700 Fußballfeldern. Der Wind, der Wind, das himmlische Kind und seine gefiederten Geschöpfe werden im größten deutschen Onshore-Windpark Havelland bei Berlin von 83 brausenden, schneidenden Rotoren in Empfang genommen. 
Der Krieg gegen die Natur hatte schon den russischen Dichter Leo Tolstoi (1828-1910) bekümmert: Der Frühling war immer der Frühling, sogar in der Stadt! Fröhlich waren die Pflanzen, die Vögel, die Insekten, die Kinder. Nur die Menschen, die großen erwachsenen Menschen hörten nicht auf, sich und einander zu betrügen und zu quälen. Die Menschen glaubten, daß nicht dieser Frühlingsmorgen heilig und wichtig sei, nicht diese Schönheit der Gotteswelt, die zum Heil aller Wesen gegeben ist – die Schönheit, die zum Frieden, zur Eintracht, zur Liebe geneigt macht –, sondern heilig und wichtig war das, was sie selbst ausgedacht hatten, um über einander zu herrschen.“ 
In jenen lichteren Momenten, wenn ich die Zumutungen der Geschäftstüchtigkeit abweisen kann, wenn die Schatten der Quäler von mir weichen und ihre Reden verhallen, wenn sie wie die Puppen im Schnürboden des Marionettentheaters hängen und kein Befehl und keine Bosheit mehr über ihre Lippen kommt:
Dann, scheint mir, bin ich der Wahrheit und Wirklichkeit näher. Wo sich die Dinge fügen und leicht von der Hand gehen, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt. Ein schwereloses Bei-Sich und Außer-Sich-Sein. Eine Erfahrung, die Menschen zu allen Zeiten gemacht und, wenn sie die Worte fanden, auch darüber gesprochen haben. Wie Anna Katharina Emmerick (1774-1824), die Seherin des Münsterlands, an deren Krankenbett über der Kegelbahn einer Gastwirtschaft in Dülmen der Dichter Clemens Brentano (1772-1842) saß und ihre Geschichte niederschrieb:
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"Wenn ich im Garten arbeitete, kamen die Vögel zu mir, setzten sich mir auf den Kopf und die Schultern und wir lobsangen Gott zusammen… In meinen Verrichtungen als Küsterin wurde meine Seele oft plötzlich wie weggerissen, und ich kletterte, stieg und stand in der Kirche auf hohen Stellen, an Fensterblenden, Vorsprüngen und Bildwerk, wo es menschlicher Weise hinzugelangen unmöglich schien. Da reinigte ich und zierte dann alles. Immer war mir, als seien gütige Geister und Wesen um mich, die mich oben hielten und mir halfen. Ich hatte keinen Arg darüber, ich war es von Kind auf gewohnt, ich war nie allein. Wir taten alles so lieblich mitsammen. Nur unter manchen Menschen war ich so allein, daß ich weinen mußte, wie ein Kind das heim will.“ 
 
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Der genialische französische Romancier Gustave Flaubert (1821-1880), der als zurückgeblieben galt, der „Idiot der Familie“ war und mitten am Tag regelmäßig von Schlafsucht ergriffen wurde, erzählt über sich: „Schreiben ist etwas Köstliches, nicht mehr man selbst zu sein, sondern in der ganzen Schöpfung kreisen, von der man spricht. Heute zum Beispiel bin ich als Mann und Frau zugleich, als Liebhaber und Geliebte an einem Herbstnachmittag unter den gelben Blättern durch einen Wald geritten, und ich war die Pferde, die Blätter, der Wind, die gesprochenen Worte und die rote Sonne, die sie ihre von Liebe getränkten Augenlider halb schließen ließ.“
 
Joachim-Ernst Berendt (1922 - 2000), Jazz-Musikjournalist und -produzent, ein Pionier der Hör-Kultur, fuhr in den 60er Jahren mit einem kleinen Boot zu den Fidschi-Inseln. Der Kompass war zugedeckt. Er fragte den Kapitän, wie er ohne ihn den Weg finden würde. „I aim the Fidschis and I’ll get there“, sagte er - ich peile sie an, innerlich, und dann komme ich hin. Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Druckfehler ist und der Mann eher gesagt hat: I am the Fidschis… 
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Der Kapitän war ein Polynesier. Seine Vorfahren trafen sich alle 50 Jahre auf der Insel Roratonga zu einem Ritual. Sie hatten keinen Kalender und keine Navigationsinstrumente, aber sie kamen pünktlich an. Aus allen Ecken und Enden des Pazifiks, manche machten sich schon sieben Monate vorher auf den Weg. Das ist, was man mit Verbundenheit bezeichnet. Warum er dann trotzdem Kompass und Radar an Bord habe, fragte Berendt. „Ich habe das Zeugs nur, weil es Vorschrift ist. Die Versicherung wäre sonst teurer“. 
 
Das ist es, was sie seit jeher und nun mit allen Kräften versuchen: zu spalten, zu trennen, unsere Verbundenheit zu zerstören. Zu unseresgleichen, zum Universum, zu uns selbst. Wer die Verbindung zu seinen Wurzeln verloren und verkauft hat, muss jeden hassen, ächten und verfolgen, der sie noch besitzt. Weil er erkennen muss, dass ihn keine Macht und kein Geld der Welt in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen kann. 
 
Ich stelle meine Nase in den Wind und wie ich mit ihm begonnen habe, will ich auch mit ihm enden. "Der Abschied" heißt das letzte der 28 Kapitel im „Propheten“ des libanesisch-US-amerikanischen Dichters Khalil Gibran (1883-1931). Dort erzählt auch das Kapitel vom Gehen und Kommen, von der Endlichkeit und Wiederkehr des Menschen vom Wind und seiner Allgegenwart„Vergesst nicht, dass ich zu euch zurückkommen werde. Eine kleine Weile noch, und meine Sehnsucht wird Staub und Schaum für einen anderen Körper sammeln. Eine kleine Weile noch, ein Augenblick des Ruhens auf dem Wind, und eine andere Frau wird mich gebären."
 
 
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Dr. Franz Deubzer
Hörwarthstraße 43
80804 München
Tel 0173-2972500
de@argusfilm.de

Liebe Freunde,

Ich möchte Euch heute etwas ZUMUTEN.

Schon die letzten Tage bemerkte ich wie immer wieder das Lied  „Es ist an der Zeit“ in mir auftauchte. Ein „Antikriegslied“, dass ich in den 80er Jahren oft sang und noch auswendig kann.

Ein Lied dass sich mir eingeprägt hat und meine Haltung zum Krieg als Jugendlicher dieser Zeit ausdrückte.

Die meisten von Euch wissen, dass ich den Krieg ablehne und somit auch all jene Menschen, Institutionen und Staaten kritisiere, die Kriege als jeweils legitimes Mittel propagieren. Die Worte passen genau, denn nur mit lang vorbereiteter Propaganda und Manipulation kann man Menschen dazu bringen etwas zutiefst unmenschliches zu tun, und vor sich zu rechtfertigen. Und es geht nicht darum diese Menschen, Institutionen oder Staaten abzulehnen, sondern zu erreichen. Es geht um die eindeutige Haltung und Handlung für den Frieden. Auge um Auge, Zahn um Zahn“ ist nicht mehr die Logik. Mitgefühl, Verstehen, eigene friedliche Präsenz, die Nicht- Kooperation mit dem Krieg und das Zutrauen auf und das Ausdehnen von (gegenseitigem) Vertrauen, lösen die alte Logik ab.

Sei es als Angriffskrieg oder als Verteidigungskrieg, Krieg ist niemals ein legitimes Mittel. Es mit dem Recht auf Selbstverteidigung zu verknüpfen ist ganz in der Logik des Krieges. Es ist auffallend, dass die Kriegstreiber und Befürworter immer einen moralischen Grund benötigen, ihr handeln zu rechtfertigen und dabei jedes noch so ehrenhafte  Ziel oder menschliche Regung benutzen und versuchen für sich zu  instrumentalisieren. Das habe ich auch bei meiner mündlichen Kriegsdienstverweigerung so erlebt und das funktioniert so seit es Kriege gibt, überall.

Ich will Euch das ZUMUTEN, weil es neben der Betroffenheit in der Emotionalisierung des Krieges oder der nüchternen, kühlen und distanzierten Analyse, eine Ebene und Raum geben muss, in welchem eine Wahrnehmung des „sich berühren lassen“ stattfinden kann, in der eine menschliche Annäherung stattfindet die es uns ermöglicht mit Offenheit und Weite in uns in Verbindung zu kommen. Herrscht Krieg, wird diese emphatische und mitfühlende Seite mit allen Mitteln zu unterbinden versucht, weil sie den Frieden und die Freiheit  in sich birgt, die Menschlichkeit, die Versöhnung, die Trauer, den Scham, den Respekt und die Achtung vor allem Lebendigen, welche uns zutiefst zugrunde liegen und uns mit Allem verbinden und wir nichts von uns trennen müssen.

In diesem Sinne

Mit den besten Grüssen

Alwin im July 2024

 

 

 

ES IST AN DER ZEIT

„Weit in der Champagne im Mitsommer Grün,

Dort wo zwischen Grabkreuzen Mohnblumen blühen

Da flüstern die Gräser und wiegen sich leicht

Im Wind der sanft über das Gräberfeld streicht

 

Auf deinem Kreuz finde ich toter Soldat

Deinen Namen nicht nur Ziffern und jemand hat

Die Zahl neunzehnhundert und sechzehn gemalt

Und du warst nicht einmal neunzehn Jahre alt

 

(Ref.) Ja auch dich haben Sie schon genauso belogen

So wie Sie es mit uns heute immer noch tun

Und Du hast Ihnen alles gegeben

Deine Kraft Deine Jugend dein  Leben.

 

Hast Du toter Soldat mal ein Mädchen geliebt

Sicher nicht denn nur dort wo es Frieden gibt

Können Zärtlichkeit und Vertrauen gedeihen

Warst Soldat um zu sterben nicht um jung zu sein.

Vielleicht dachtest Du dir ich falle schon bald

Nehme mir mein Vergnügen wie es kommt mit Gewalt

Dazu warst Du entschlossen hast dich aber dann

Vor dir selber geschämt und es doch nie getan.

 

Refrain

 

Soldat gingst du freudig und gern in den Tod

Oder hast du verzweifelt verbittert verroht

Deinen wirklichen Feind nicht erkannt bis zum Schluss

Ich hoffe es traf dich ein sauberer Schuss

Oder hat ein Geschoss Dir die Glieder zerfetzt

Hast du nach deiner Mutter geschrien bis zuletzt

Bist du auf Deinen Beinstümpfen weiter gerannt

Und Dein Grab trägt es mehr als ein Bein eine Hand

 

Refrain

 

Es blieb nur das Kreuz als die einzige Spur

Von Deinem Leben doch hör meinen Schwur

Für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein

Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein

Dann kann es geschehen dass bald niemand mehr lebt

Niemand der die Milliarden von Toten begräbt

Doch es finden sich mehr und mehr Menschen bereit

Diesen Krieg zu verhindern es ist an der Zeit

 

Refrain

 

 

 

Gastbeitrag 

 

mit einem Dankeschön an Franz Deubzer

für seine Freundschaft, sowie  seine aufklärende, unterstützende und wertvolle Arbeit der letzten drei Jahre.

 

Jutta und Alwin

 

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Gastbeitrag vom 4.10.2023


Oh wow oh wow oh wow! Das waren, seine Schwester hat es erzählt, die letzten Worte des Multimilliardärs Steve Jobs (1955-2011). Der Abschied hatte ihn vollends entrückt und in sprachloses Stammeln und Staunen versetzt: Oh wow! Der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860) schrieb: Ich glaube, wenn der Tod unsere Augen schließt, werden wir in einem Lichte stehen, von welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist. - Wenn das so ist, woher nur die rasende Angst vor der Tür, die sich dann öffnet, für jeden von uns? Die uns in eine Freiheit entlässt, die uns nicht genommen werden kann? Haben wir den Ursprung von allem vergessen, Schuppen auf den Augen, Unwissende, Verirrte, was ist aus uns geworden?

Der Tod ist eine Geburt, die Geburt ein Tod. Wenn es nach ihm ginge, würde der Embryo ewig in zeitloser Seligkeit schweben, aber er wird nicht gefragt. Die Natur, die immer Recht hat, lässt ihn reifen, bis es so eng und bedrohlich für ihn wird, dass nur noch eines hilft: nichts wie weg. Er will ein anderer werden, weil er ein anderer werden muss. Um zu überleben, gibt es nur den Weg ins Unbekannte. 

Wenn das einmal geglückt ist, warum sollte es nicht wieder gelingen? Immer dann, wenn sich die Lebensumstände so dramatisch zuspitzen, die Enge und Strenge so unerträglich wird, dass etwas passieren muss? Als die New Yorker Psychologen William Thetford (1923-1988) und Helen Schucman (1909-1981) immer heftiger aneinander gerieten, hielt es Schucman nicht mehr aus und erklärte ihrem Chef und Kollegen unverblümt: So geht es nicht weiter. Kurz darauf nahm sie, ohne zu wissen, wie ihr geschah, Stift und Papier und schrieb das Mammutwerk „Ein Kurs in Wundern“. Seine drei einleitenden Zeilen gehören zum Schönsten, was spirituelle Literatur je hervorgebracht hat: Nothing real can be threatened. Nothing unreal exists. Herein lies the peace of god. / Nichts Wirkliches kann zerstört werden. Nichts Unwirkliches existiert. Hierin liegt der Friede Gottes. Leider konnte ich den KiW an mir nie ausprobieren, weil so ein „Pflichtkurs“ mit Übungen über ein ganzes Jahr meinem undisziplinierten Naturell widerstrebt.

Als Eckhart Tolle (geb. 1948) mit 29 Jahren dem Selbstmord nahe war - 29 Jahre, das ist der astronomisch-astrologische Zeitpunkt der sogenannten Saturn-Rückkkehr, eine entscheidende Phase in vielen Biografien - nach 27 bis 29 Jahren, solang dauert seine Bahn um die Sonne, kommt Saturn an den Himmelspunkt zurück, wo er zum Zeitpunkt der Geburt eines Menschen stand - als ET also extrem gefährdet war, lag er nachts wieder einmal voller Angst und Grauen wach und dachte: Ich kann mit mir selbst nicht weiterleben. Worauf ihn die plötzliche Einsicht, offenbar zwei Personen zu sein - ein Ich und ein Selbst - so sehr in seinen Grundfesten erschütterte, dass er in einen mächtigen Energiewirbel geriet, einschlief und als ein Anderer erwachte.

Eine fantastische Erzählung von der Überwindung unaushaltbarer Verhältnisse findet sich auch als erstes Märchen in der Sammlung der Brüder Grimm, im Froschkönig. Eine Königstochter lässt ihre goldene Kugel in einen Brunnen fallen. Ein hässlicher Frosch bringt sie ihr zurück unter der Bedingung, dass sie von nun an ihr Leben mit ihm teilt, Tisch und Bett. Sie verspricht es, ohne zu überlegen und die Sache geht nicht lange gut. Die Kröte wird immer zudringlicher, die Prinzessin immer verzweifelter, bis sie das Untier in einem Ekelanfall schließlich an die Wand wirft, worauf es sich in einen Königssohn verwandelt. 

Eugen Drewermann hat über den Froschkönig viel geschrieben und gesprochen. Sein Rat: lernt die Fremdsprache der Märchen, der Mythen und Träume, es ist die einzige, die zu erlernen wirklich lohnt, weil sie vom Wunder der Begegnung und Befreiung erzählt. Erich Kästner schrieb: Wer, wenn er erwachsen wird, aufhört das Kind zu bleiben, das er einmal war, hört auf ein Mensch zu sein. Als Jesus gefragt wurde, worauf es ankommt auf Erden, kam die Antwort: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen“.

Nur Kinder, die sich und ihre wahre Herkunft vergessen haben, können zu den Karrieristen und Kriminellen heranwachsen, wie sie heute zuhauf an den Schaltstellen sitzen. Sie reden von Natur und Klima und vernichten Fauna, Flora und gewachsene Lebensräume. Wälder werden für die Windkraft kahl geschlagen, Küsten verunstaltet, Ackerböden verrotten unter Solarplatten, weil sie bis zu zehnmal mehr Pacht abwerfen. Sie behaupten, uns vor Ansteckung und Krankheit zu schützen und zerstören dabei unsere natürliche Abwehr. Sie erliegen dem paranoiden Wahn, Frieden mit Waffen zu schaffen, treiben stattdessen Hunderttausende in den Tod und riskieren den ultimativen Weltuntergang. Sie sprechen mit gespaltener Zunge und betreiben systematische Verwirrung, um uns panisch, dumm und gefügig zu machen. Wie lang kann ein Mensch das aushalten? Wie lang kann er die Augen vor der Wahrheit verschließen? Die australische Bloggerin Caitlin Johnstone stellt diese Frage am Beispiel des US-Imperiums:


So geht es nicht weiter. Die katastrophalen Zeitläufte lassen nur einen Schluss zu: es wird etwas passieren, weil etwas passieren muss. Es muss anders werden, so sehr und so anders, dass unsere Gewohnheiten und Konzepte nicht mehr greifen. Nichts wie raus und weg. Was wir seit drei Jahren erleben, ist das Ende der alten und das Heraufdämmern einer neuen Zeit. Die alte enge Zeit ist tyrannisch, fordert, verlangt, befiehlt, alle mal herhören, aufpassen, gehorchen. Die neue entlässt jeden, der willens und in der Lage ist, in seine eigene Natur, seinen Rhythmus, sein Wesen, sein Selbst. Viele wissen längst Bescheid, spüren den kommenden Wandel, lassen sich davon inspirieren und gehen innerlich oder auch schon äußerlich mit. Andere werden mitgerissen und schließen sich an, wieder andere zögern, wehren sich, hängen ab, bleiben zurück.

Der Great Reset, die Ausgeburt kalter Krämerseelen, wird dieser Metamorphose nicht standhalten. Die Transhumanisten werden die Götzendämmerung ihres primitiven rückständigen Denkens erleben, während ein ganz anderes erwacht, der Beginn einer allgemeinen um sich greifenden organischen Metamorphose des Bewusstseins und ihrer individuellen praktischen Umsetzung, eine Re-Volution allen Daseins. Was sich offenbaren wird, ist uraltes zeitloses Wissen. Es muss uns nicht beigebracht und übergestülpt werden, denn es war immer schon da. Es genügt, uns aus dem Schlaf zu wecken und die Lügen zu beseitigen, mit denen dieses Wissen zugeschüttet und vor uns verborgen wurde. Sollte das wirklich so schwer sein?

Du musst dein Leben ändern, lautet die letzte Zeile eines Gedichts von Rainer Maria Rilke (1875-1926). Einem Brieffreund schrieb er: »Möge das Leben Ihnen aufgehen, Tür um Tür; mögen Sie sich in die Fähigkeit finden, ihm zu vertrauen, und den Mut, gerade dem Schweren das meiste Vertrauen zu geben.«

Wenn ich das schreibe, dann auch auf Grund einer Gewissheit, die auf Wunsch und Hoffnung baut. Wie das Märchen bin auch ich getragen von der Erinnerung an alte Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat. Und bin außerdem in Übereinstimmung mit Edward Snowden, dem neben Julian Assange verfemtesten und standhaftesten aller Wahrheitszeugen: Wenn die Aufdeckung eines Verbrechens ein Verbrechen ist, dann werden wir von Verbrechern regiert. 

Darum wünsche ich (und ich werde nicht aufhören, daran mitzutun), dass diese Verbrechen bald und irreversibel ein Ende finden

Eine gute Woche, viele Grüße

Franz



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Gastbeitrag 

vom 13. September 2023


Ich wollte noch etwas über Gelassenheit sagen, über die Einsicht in unsere Endlichkeit und Entbehrlichkeit, und ich mache das am besten gleich, bevor mir wieder etwas anderes aktuell dazwischenkommt. 



Der Journalist und Science-Fiction Autor Dirk C. Fleck (geb. 1943) - den ich nicht kannte, Helge aus Dresden hat von ihm erzählt - hat einen lesenswerten Artikel geschrieben, den ich in ganzer Länge wiedergebe. Er kreist um die Frage, was bleibt, wenn alles vergeht, eine Frage, um die man nicht herumkommt, wenn man sich lange in den Niederungen der engen, kleinteiligen, kleinlichen Alltagskollisionen aufgehalten hat und Abstand und Orientierung braucht, um sich nicht völlig zu verlieren. Hier ist der Text, um das Original nicht zu verunstalten, lasse ich die fettgedruckten Hervorhebungen weg: 



WIE ENTBEHRLICH WIR DOCH SIND



Die Weltgemeinschaft, welche diesen Planeten bevölkert, stellt sich zu keiner Sekunde in derselben Besetzung vor. Ständig fließt neues Leben hinzu, stirbt altes ab. Währenddessen stolpern wir mit Illusionen behaftet durch die Jahre, wohl ahnend, dass auch wir eines Tages durch Materialermüdung dahin gerafft werden. Vielleicht werden wir schon vorher ausgesiebt: durch Krankheiten zum Beispiel, durch Kriege, Unfälle, Naturkatastrophen, Hungersnöte, Impfschäden, durch Morde und was der Imponderabilien mehr sind. 



Was bleibt von mir? Diese Frage hat sich jeder schon einmal gestellt. Und alle haben die Antwort sofort wieder ausgespuckt, wie eine zu heiße Kartoffel, die einem die Zunge verbrennt. Natürlich tasten wir uns nach dem ersten Schock wieder an die Antwort heran. Sehen uns in der Wohnung um. Was wird aus diesem Platz? Die Bücher sind schnell entsorgt, die Nachbildung der spanischen Ottomane und alle anderen Möbel auch. Es bleibt nichts übrig, das Bett nicht und die Bilder an der Wand auch nicht. An der Wohnungstür prangt ein anderer Name. Wo ist das Auto hin?  Die Garderobe? Die Kastanien in meiner Straße? So krank waren sie nicht. Erinnern sich die Nachbarn noch an mich? Nein, sind alle neu hier. Der Vertrag mit der Friedhofsgärtnerei ist ausgelaufen. Es gibt keine Blumen mehr, das Grab verwildert. Wieviel Jahre sind vergangen seit meinem Tod? Müssen eine Menge sein, denn die U-Bahn-Linie nach Wilhelmsburg war nicht einmal in Planung, ebensowenig das Olympiastadion auf dem Heiligengeistfeld. 



Irgendwann verstehen wir, dass man dem Vergessen doch schneller anheim fällt, als wir uns das zu Lebzeiten eingestehen wollen. Uns ereilt das gleiche Schicksal, wie dem Kochgeschirr eines deutschen Landsers, das 1942 auf dem Weg nach El-Alamein vom Wüstensand geschluckt wurde. Aber vielleicht haben wir ein Buch geschrieben, das jemand auf dem Dachboden findet und in dem er für zwei Minuten blättert. Vielleicht haben wir ein Selbstporträt in Öl hinterlassen, das in einem Antiquitätenladen vor sich hinlümmelt und fast einen Käufer gefunden hätte. Vielleicht waren wir Mitglied einer vergessenen Band, deren einziger Hit in einer Oldie-Show als Hintergrundmusik für die Verkehrsmeldungen herhalten muss - dann, ja dann ist noch nicht alles vorbei, dann halten uns diese dünnen Fäden ein Weilchen in der Zeit, die wir für unser Gastspiel betreten durften. Zwei Generationen später sind wir dann endgültig ausgelöscht. Ganz wie die Mütter und Väter unserer Großeltern, von denen allenfalls noch die Namen ausfindig gemacht werden können.



Es ist gut so wie es ist. Wir leben aus dem Nachlass Verstorbener und erleben uns inmitten von Todeskandidaten. An dieser Stelle passt das Goethe-Wort wie die Faust aufs Auge: „Man kann die Erfahrung nicht früh genug machen, wie entbehrlich man in der Welt ist.“ Es ist gut, sich rechtzeitig bewusst zu machen, welch unbedeutende Rolle wir im Theater des Lebens spielen und wie faszinierend es ist, dass sich nach jeder Vorstellung der Vorhang des Vergessens schließt, damit sich die neue Inszenierung nicht im Gestrüpp alter Weltanschauungen verheddert. 



Die gefährlichste aller Anschauungen ist, dass wir zu wissen glauben, was GUT und BÖSE ist. Diese Arroganz ist für ein Großteil des Leids auf der Erde verantwortlich. Dabei gleicht alles, was sich in uns an Meinungen manifestiert hat, einer Pusteblume, die den Winden des Lebens am Ende Tribut zollen muss. Der Mensch besitzt nichts, weder seinen Körper, der ihm jederzeit genommen werden kann, noch irgendeine Wahrheit, die ihm früher oder später wieder abhanden kommt. Alles, was auf uns Eindruck macht, jede Idee, „die uns kommt“, gehört uns nicht, es sind flüchtige Leihgaben. Wir sind Gespenster, die sich über ihre Einbildungen definieren …



Wir müssen ins Urvertrauen finden, um uns zu bewahren, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Im Urvertrauen macht uns der Schabernack um die eigene Vergänglichkeit keine Angst. Der Weg dorthin gleicht einer langwierigen Reinigung, in der unsere bisherigen Sichtweisen Risse bekommen und sich von der Persönlichkeit lösen, für die wir uns gehalten haben. Sie fallen als Placken zu Boden und vertrocknen. Übrig bleibt unser Herz als freigelegte Membran, mit der wir die Schwingungen des universellen Konzerts endlich wahrzunehmen vermögen. Wer trauert da noch verschütteten Beweisen nach, die von seiner Existenz berichten könnten? Wer will sich noch über sie definieren? Vor allem: wer will, dass man sich über sie an ihn erinnert?



Dirk C. Fleck



Liest sich gut, verstehe ich, kann ich alles unterstreichen. Erinnert mich an den Psychologen Wilfried Nelles, über den ich im Jahr 2021 geschrieben habe, und nichts davon hat an Aktualität und Brisanz verloren, im Gegenteil:



Nelles spricht von einer Zeit, in der die Menschen noch Geist hatten und mit dem Unsichtbaren in Verbindung standen. Er  beklagt im aktuellen Verhalten vor allem den Verlust der Vernunft. Die Welt ist verrückt geworden. Dennoch sieht er eine Art höherer Vernunft am Werk, das, was Heraklit die verborgene Harmonie nennt, was die Taoisten als Tao bezeichnen und Carlos Castaneda als das Wirken der Unendlichkeit. So kämpft er nicht gegen die von ihm beobachtete Unvernunft an. Um sich nicht selber zu traumatisieren, nimmt er die Wirklichkeit an, wie sie ist. Er lässt den Schmerz in sein Herz, ohne sich von ihm bestimmen zu lassen. Aus seiner anfänglichen Fassungslosigkeit ist so Verwunderung geworden und aus ihm selbst ein Zuschauer des Welttheaters, in dem jeder, er selbst eingeschlossen, die Rolle spielt, die ein nicht existentes Drehbuch und eine unbekannte Regie ihm zugeteilt haben. 



Diese Haltung mündet in die Liebe. Sie ist das Einzige, was am Ende zählt. Um sie zu finden, ist es notwendig, loszulassen. Es ist wie eine Geburt. Mutter und Kind erkennen, dass sie nicht gegen die Kraft des Lebens ankommen und lassen den alten Zustand los. Die Natur trägt beide in ein neues Leben. 



So haben wir die Wahl, zum Kunstmenschen in einer kalten und einsamen Welt zu werden, zum Homunkulus, wie ihn die Alchimisten nennen, oder uns darüber klar zu werden, wie wir wirklich leben wollen. Was erfüllt uns? Was gibt unserem Leben Sinn? Das fragt uns Corona: Wollt ihr weiter träumen oder aufwachen, ein totes oder ein lebendiges Leben führen? Wollen wir unter Kontrolle leben oder als verletzbare Wesen in einer natürlichen Umgebung, wie wir es immer getan haben? Können wir akzeptieren, dass wir sterblich sind? An dieser Frage entscheidet sich, wie es mit uns weitergeht.



Soweit die Mail aus 2021. Die Frage stellt sich noch immer: können wir das akzeptieren - verletzlich, entbehrlich, sterblich zu sein? Als meine Mutter am 4. März mit 95 Jahren den Kopf auf dem Kissen zur Seite legte und ohne Zögern, ohne den geringsten Widerstand, ohne Angst und Anstrengung ihren letzten Weg ging, war ich ergriffen von dem großen Ach so!, das über sie gekommen war, Staunen, Verwunderung, Befreiung. Nichts konnte ihr mehr etwas anhaben, nichts genommen werden, sie war aller Bindung, Sorgen und Gedanken ledig. 



In Resonanz mit dem Unsichtbaren, der verborgenen Harmonie, dem Tao, der Unendlichkeit - wovor müssen wir dann noch Angst haben?



Einen schönen Tag und viele Grüße



Franz



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Gastbeitrag vom 5. Mai 2023

 

"Was ist Wahrheit" 

von Franz Deubzer

 

Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar, schrieb die deutsche Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926-1973). Die Wahrheit über das Pandemie-Versagen der Politik offenbar nicht. Mit 577 zu 71 Stimmen hat der Bundestag einen Untersuchungsausschuss abgelehnt. Erstens, weil der Antrag von der AfD kam. Zweitens, weil sich die 577 nicht selbst untersuchen wollten: "Die sogenannte 'Corona-Pandemie' war in der Gesamtschau eine Kombination aus Wissenschaftsbetrug, Verfassungsbrüchen, politischer Korruption und nicht zuletzt einer gigantischen Umverteilung von Steuergeldern in die Taschen der Pharmakonzerne,“ so der parteilose Abgeordnete Robert Farle, einer der 71 Befürworter. 

 

 

Und drittens: die Leute, die dieses Parlament gewählt und sich von ihm zu einer unnötigen, unwirksamen und höchst unsicheren „Impfung“ haben überreden lassen, wollen es auch nicht wissen. Eine Lüge zu verbreiten ebenso wie sie zu glauben ist keine Heldentat. Am Ende müssten beide, Täter und Opfer, sich vor- und füreinander schämen und wer will das schon. 

 

 

Jede Wahrheit verursacht einen Skandal, schrieb die französische Schriftstellerin Marguerite Yourcenar (1903-1987). Darum verschweigt und unterdrückt man sie lieber und seinen Verstand und seine Courage gleich dazu. Wer es bequem haben will, hält sich besser aus allem raus, hört, sieht und sagt nichts Anstößiges. Sondern tingelt lieber, wie der Wirtschaftsjournalist Ernst Wolff von seinen ihm fremd gewordenen Freunden erzählt, von einer Weinprobe zur andern, tauscht Tipps über nette Hotels und Spaßevents aus, macht sich niemanden zum Feind, sondern ein "schönes Leben", egal wie öde und belanglos das bei näherer Betrachtung auch sein mag.

 

 

Wahrheitssuche ist nun mal nicht jedermanns Sache. Skandalös, zermürbend, zerrüttend, lebensgefährlich. Boris Reitschuster hat es soeben am eigenen Leib erfahren, als seine chronische Blinddarmentzündung gerade noch bemerkt wurde. Bodo Schiffmann ist nach Tansania ausgewandert, Arthur Aschmoneit hat seinen Corodok-Blog eingestellt, Ulrike Guerot musste therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Clemens Arvay lebt nicht mehr, Gunnar Kaiser, Tim Kellner, Raphael Borelli sind krank. Ungezählte haben Job, Status, Beziehungen, ihre Existenz verloren. Doch viele andere stehen noch und weichen nicht. Ernst Wolff wirkt nach wie vor ausgeglichen und kampferprobt, weil er schon als US-Student des Landes verwiesen wurde, als er gegen den Vietnam-Krieg protestierte. Bei guten Kräften offenbar auch Daniele Ganser, Roger Köppel, Albrecht Müller von den Nachdenkseiten, Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht oder der aus monatelanger Untersuchungshaft soeben wieder entlassene Michael Ballweg.

 

 

Wahrheit hat aber noch eine andere Dimension. Zu Ostern wollte ich darüber schreiben, aber die Frohbotschaft der beiden Kirchen, dass Waffenlieferungen „grundsätzlich legitim“ bzw. „ein Zeichen christlicher Nächstenliebe“ seien, hat es mir verleidet. Hat deren leitendes Personal wirklich alles vergessen, verdrängt, verlottern und verwahrlosen lassen, was ihm als Vermächtnis anvertraut ist? Kann man Panzer und Drohnen zu christlichen Liebesbeweisen umlügen? Nur mal zur Erinnerung:

 

 

Jesus von Nazareth steht vor dem Richterstuhl des Pontius Pilatus und sagt: "Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“ Der römische Statthalter versteht kein Wort und fragt: "Was ist Wahrheit?“ Aber sein Gegenüber schweigt und der Richter kommt in Bedrängnis. Denn auf der Straße lärmt ein Mob, der die Hinrichtung Jesus' fordert. Pontius Pilatus geht hinaus und sagt zu ihnen: "Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen.“ Aber die Leute toben: „Wenn du ihn freilässt, bist du kein Freund des Kaisers.“ Da bekommt es der Statthalter mit der Angst und er lässt den Unschuldigen kreuzigen, um sein Amt und seinen Hals zu retten. Immer dieselbe alte Geschichte und immer wieder neu.

 

 

Die Wahrheit, von der Jesus spricht, ist den Leuten ein Rätsel. Der Mann ist ihnen ein Ärgernis. Mein Reich ist nicht von dieser Welt, sagt er dem Vertreter der römischen Weltmsacht ins Gesicht. Damit legt er den Finger in die Wunde unser aller Existenz. Es gibt eine umfassende höhere transzendente Wahrheit und Wirklichkeit, die die vom Menschen gemachte Realität übersteigt und von seinem mentalen Horizont nicht erfasst und ermessen werden kann. Diese seine Realität ist Illusion, seine eigene Erfindung, ein Trugbild und Schattenspiel. Nichts bleibt von ihr, alles kommt und geht, entsteht und entschwindet wieder. Flüchtige Erscheinungen ohne Substanz, Ergebnisse unseres begrenzten Erkenntnisvermögen, Vorstellungen nennt sie der Philosoph Arthur Schopenhauer, selbstgebastelte fragile Konstruktionen der Philosoph und Therapeut Paul Watzlawick.

 

 

Vom Physiker und Nobelpresiträger Niels Bohr stammt der Satz: Wer über die Quantentheorie nicht entsetzt ist, der hat sie nicht verstanden. Weil sie unserer Realität den Boden entzogen hat, Bohr: Es ist falsch zu denken, es wäre Aufgabe der Physik herauszufinden, wie die Natur beschaffen ist. Aufgabe ist vielmehr, herauszufinden, was wir über die Natur sagen können. Die Natur beantwortet treulich die Fragen, die ihr vorgelegt werden. Damit bestimmen der Beobachter und seine Absichten, Motive und Methoden das Ergebnis. Je einseitiger und bornierter die Fragen sind, je enger, egoistischer und manipulativer der Fragende, gar von Gier, Macht- und Gewinnstreben, Ausgrenzung und Unterdrückung anderer Meinungen getrieben, umso verderblicher fallen die Antworten aus. Wohin wir auch schauen, wie weit und tief wir auch forschen, am Ende stoßen wir wieder auf uns selbst und unsere eigenen Überzeugungen und Konzepte. Wer die seinen für die einzig richtigen, wirklichen und wahren hält und glaubt, sie gegen alle Vernunft durchsetzen zu müssen, wird zum Dogmatiker, zum Ideologen und schaufelt sich sein eigenes Grab.

 

 

Den Grünen kann man gerade dabei zuschauen. Sie wollen ihr Luftschloss von der Wirklichkeit zum Gesetz für alle machen und werden zu fanatisierten Kaspern, über die die Welt nur lachen kann. Sie reden sich um Kopf und Kragen. Sie beschließen Unbeschließbares. Was Habeck, Baerbock, Lang, Göring-Eckhart, Hofreiter von sich geben, ist ein Bumerang nach dem andern. Hier ein Link, der den Starrsinn dieser kleinen Clique von Politikern mitten in Europa beschreibt, im unmittelbaren Vergleich zur Grande Nation, unserem westlichen Nachbarn, der das perfekte Kontrastbeispiel abgibt, man kann es kaum glauben:

 

 

https://journalistenwatch.com/2023/04/22/deutschland-schaltet-sich-ab-frankreich-sorgt-fuer-sicheren-und-preiswerten-atomstrom/

 

 

Auch die Vereinigten Staaten demonstrieren soeben, wie man sich selbst zerlegt. Auch dazu zwei Links, die ihren Niedergang beschreiben:

 

 

https://transition-news.org/samstag

 

 

https://journalistenwatch.com/2023/04/21/welt-krieg-gegen-die-globalistischen-kriegstreiber/

 

 

Diese verhärteten, der Intuition, dem natürlichen Lebensgefühl wie auch den schlichten Tatsachen längst nicht mehr entsprechenden Ideologien, Dogmen und Vorstellungen werden nun auf den Prüfstand gestellt. Die Astrologen schauen gebannt auf den Planeten Pluto, der in unserem Sonnensystem nach rund 250 Jahren wieder ins Sternbild des Wassermann eingetreten ist. Als er das Zeichen zuletzt zwischen 1777 und 1798 durchquerte, kam es in Frankreich und Amerika zu Revolutionen, politische Systeme und Weltbilder brachen zusammen.

 

 

Ob man solche astrologischen Vergleiche nun interessant oder meschugge findet, soviel darf als gesichert angenommen werden: wir stehen vor sozialen Umwälzungen, die unser Weltbild, unser Realitätskonstrukt, unsere Vorstellungen vom Dasein der Spezies auf unserem Planeten von Grund auf verändern werden - ein klassischer Paradigmenwechsel, der zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte die globalen Lebensverhältnisse in Gänze umschichten und neu strukturieren könnte.

 

 

Ein Vorgefühl davon haben wir bereits bekommen, wer heute noch derselbe ist wie vor drei Jahren, hat etwas verpasst. Die Masken sind gefallen, der unverhohlene Machtanspruch, vertikal von oben nach unten durchzuregieren, gegen Recht, Gesetz, Moral und universale humanistische Grundwerte, löst immer häufiger Widerstand und harte Proteste aus. Pläne, die jahrzehntelang im Verborgenen wucherten, wurden entlarvt, täglich stürzen neue Lügengebäude ein. Damit steht eine zweite, noch viel grundsätzlichere Frage im Raum, die jeden unmittelbar und persönlich meint, die sogar - weit voraus gegriffen - dem Zeitalter des Kali Yuga, des Streits und des Schlechten schlechthin, ein Ende setzen könnte. Die kanadische Autorin Marielle LaPorte (geb. 1969) hat diese Frage auf den Punkt gebracht: Weißt du noch, wer du warst, bevor dir die Welt gesagt hat, wer du sein sollst? 

 

 

Damit danke allen wieder einmal fürs Lesen und Begleiten über so viele Monate. Die Beiträge können künftig noch unregelmäßiger kommen, die Pausen noch länger werden. Wenn es triftige Gründe und wichtige Anlässe gibt, melde ich mich. Ansonsten verweise ich auf die unten stehende Liste der Links, die mir viel geholfen und genützt haben und die ich jedem zur weiteren eigenen Information empfehlen kann. 

 

 

Zur ermutigenden Erinnerung und Wegweisung schließlich nocheinmal das schöne Gleichnis, das Goethe in zweien seiner Werke verwendet hat und das auch hier schon mehrmals gebracht wurde: 

 

 

„Wie von unsichtbaren Geistern gepeitscht, gehen die Sonnenpferde der Zeit mit unsers Schicksals leichtem Wagen durch; und uns bleibt nichts, als mutig gefaßt die Zügel festzuhalten, und bald rechts, bald links, vom Steine hier, vom Sturze da, die Räder wegzulenken. Wohin es geht, wer weiß es? Erinnert er sich doch kaum, woher er kam.“

 

Viele Grüsse

 

Franz 

 

25. April 2023

 

 

 

 

 

„Wie von unsichtbaren Geistern gepeitscht, gehen die Sonnenpferde der Zeit mit unsers Schicksals leichtem Wagen durch; und uns bleibt nichts, als mutig gefaßt die Zügel festzuhalten, und bald rechts, bald links, vom Steine hier, vom Sturze da, die Räder wegzulenken. Wohin es geht, wer weiß es? Erinnert er sich doch kaum, woher er kam.“

Flugnotiz 10.12.2022
Flugnotiz 10.12.2022
Teerundbrief July 2022
Teerundbrief July 2022
Teerundbrief July 2022 seite 2
Teerundbrief July 2022 seite 2

 

 

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Mittlerweile sind ziemlich genau 2 Jahre vergangen. Gerade habe ich aus versehen die komplette Seite gelöscht.

Ich werde die meisten Texte und Gedichte jetzt nochmals neu einstellen.

 

alwin April 2022

 

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Von April bis Juni 2020 sprach ich vier sogenannte Aufwiegler auf.

 

- Der Corona 

- Mitmensch

- Systemrelevant

- Stürmischer Frieden

 

Die Audiodateien findet ihr auf:

 

https://t.me/projektwerkstatt

 

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Es ist wie immer schon

Und jetzt ist es hier

Ich kenne es 

Aus meiner menschlichen Geschichte.


An diesem Ort 

Wo ich atme

Wo ich lebendig bin

Ausdruck des Ewigen


Ist es hier

Geschieht es neben mir

In mir, mit mir

Verschont mich nicht


( Und wieder sehen Sie es nicht

Verstecken sich verängstigt

Im kindlichen Gemüt )


Die Toten werden namenlos

In Zahlen zur Unkenntlichkeit verschachtelt

Der Abschaum des sich windenden Verstandes

Verbreitet Terror und infiziert 



Die Kinder, 

Die Väter, die Mütter 

Zu Gutmenschen - degradiert

Die nun sich vergraben im eigenen Leid und Besorgen


Lässt die Mafia sie tanzen, leben, sterben, leiden, hoffen

Ein gottloses Spiel


Ob bibbernd oder in Muße

Sich flüchtend in seinen Traum

So bleibst du unerwacht 


Wer sich erkennt in dieser Stunde,

Kann Mensch werden in seinem göttlichen Glanz


alwin Ostern 2021


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Soviele Worte

Im Aufruhr

Wie soll ich sie erfassen ?

Ohne die Textur des Papiers,

Ohne den Schwung und Strich der Schrift,

Ohne die Farben und Gerüche

Die der Schreiber hinterlässt

Oder ist es eine Schreiberin, 

In ihrem Schweiss, in ihrem Zweifel, in ihrer Euphorie ?


Wo seid ihr - all die vielen Spuren des Lebens, 

Die mein Inneres antworten lassen ?


Die Welt ist so arm geworden

Dass ich damit überfordert bin.


alwin 21. Mai 2021


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Gewissheit


Worten haftet kein gemeinsamer Sinn mehr an


Handlungen sind der Deutungshoheit unterworfen


Sprachlosigkeit hält  Einzug, mit ihr Verwirrung, Verstummen, Auflösung


Alle Worte, alles Tun verliert den Adressaten im Aussen und kehrt unweigerlich zu uns Selbst zurück


Der Weg ist offen jetzt ! Zum eigenen Kern, zur Quelle, zum Einen


Dem tiefen Einatem wird immer der Ausatem folgen


alwin März 2021